„Twenty-seven, quite literally, sorts the men from the boys.“
Erst kürzlich freute sich ein junger Mann, der auch im März Geburtstag hatte, mich zu fragen, wie alt ich denn werde.
-„27“-
-„Oh, das ist das beste Alter!“-
-„Wieso, wie alt bist du geworden?“-
-„24“-
Danke. Somit war klar, ich bin die Stammälteste dieser Party und so wurden mir wieder die unerschöpflichen und ausgeschöpften Biografien der Woodstock Ära vorgepredigt.
Wir alle kennen den Club 27 und das medial geprägte Postulat, doch eine rationale Erklärung gibt es nicht. Ebenso könnte man den Club 33 gründen, denn Fakt ist nur, dass es eine zwei- bis dreimal höhere Wahrscheinlichkeit gibt für Musiker im Alter zwischen 20 und 40 zu sterben.
Aber warum hat 27 dann so eine Faszination? Warum ist das Alter so entscheidend?
Man besitzt gerade nicht die Lebensweisheit von 30 und lässt gerade noch die „know-nothing“-Naivität der Mid-Zwanziger zurück.
27 – diese ungerade Zahl. Keine Primzahl, nur Natürlich ist sie.
Und so natürlich ist es auch in diesem Alter über Meilensteine nachzudenken, egal ob man nun ein Geschichtenerzähler oder Schreiber ist, ob man eine zweite Pubertät erfindet oder einen ersten Job sucht, nicht umsonst – wie paradox es auch scheint – steht im Kabbala die 27 für „Feste Überzeugung“ und „Mut“.
Um einen historischen Exkurs zu liefen: Der Schriftsteller Dostojewski wurde im Alter von 27 Jahren verhaftet und zum Tode verurteilt. Als Mitglied des Petraschewskij-Kreises befürwortete er eine Revolution gegen den Zaren. Das Glück im Unglück erwies sich als Scheinhinrichtung und es folgten stattdessen fünf Jahre Zwangsarbeit in Sibirien.
Das Syndrom-27 ist also ein Arsch, dem es in den selbigen zu treten gilt.
Aber egal ob es nun an der Umlaufbahn des Saturns liegt (der etwa alle 28 Jahre wieder kommt) oder an der self fulfilling prophecy von ein paar Borderliner-Propheten, am Ende ist es eine Zeit zu handeln.
17 – 27 // von Jane zu Jane